Der große VfB-Jahresrückblick 2020

Der große VfB-Jahresrückblick 2020

Ein seltsames Jahr geht zuende, doch war es auch ein erfolgreiches? Wir finden ja!

Wie schon an mehreren Stellen angemerkt wurde, war 2020 eines der schwierigsten Jahre in der Vereinsgeschichte des VfB. Nicht nur für uns als Verein, sondern für so gut wie alle Menschen in diesem Land kam es zu weitreichenden Veränderungen unseres täglichen Lebens, die wir wohl Ende 2019 kaum für möglich gehalten wurden. Aber das soll hier nicht das Thema sein. Tatsächlich war 2020 für den VfB rein sportlich betrachtet sogar ein sehr erfolgreiches Jahr. Und um Euch ins Jahr 2021 mit ein paar guten Gedanken zu entlassen, wollen wir hiermit ausschließlich die Erfolge und positiven Entwicklungen in unserem Verein zusammenfassen. Viel Spaß beim Lesen und bis nächstes Jahr!

Das sportliche Jahr 2020 begann für den VfB mit einem richtigen Knall. Im besten Sinne des Wortes. Denn bereits Anfang Januar holten die Jungs von Trainer Thomas Wind den ersten Titel. In der Stadtmeisterschaft im Hallenfußball setzte sich die erste Mannschaft des VfB gegen die klassenhöheren Kontrahenten wie den FC Ort / Oberweißenbach, den FC Frankenwald oder die SG Enchenreuth / Presseck durch und gewann das Finale im Neunmeterschießen gegen den FC Wüstenselbitz. Torhüter des Turniers Marcel Edelmann entschärfte dabei mehrere Neunmeter, Kapitän und Spieler des Turniers Alexander Shtop verwandelte den entscheidenden Neunmeter und so holte der VfB zum ersten Mal seit vielen Jahren den prestigeträchtigen Titel. Die anschließenden Feiereien dauerten lange, für manche sogar mehrere Tage.

Die Stadtmeistermannschaft 2020!

Danach war aber für die Mannschaft das Lachen sehr schnell vorbei. Denn Trainer Wind ließ zur Wintervorbereitung antreten. Dabei setzte er wie schon zuvor auch auf eher unkonventionelle, aber sehr erfolgreiche Trainingsmethoden. So war die Mannschaft beim Aquabiking, bei Jumping (das ist wesentlich anstrengender, als es aussieht!) und war wieder unter den Fittichen der inzwischen liebgewonnen Fitnesstrainerin Kerstin.

Am 01.03.2020 war es dann soweit. Das erste Vorbereitungsspiel auf dem Hartplatz wurde gegen den BC Leuchau ausgetragen. Der VfB zeigte sich schon fit und holte einen 0:2 Rückstand auf und beendete das Spiel mit 2:2. Die Tore erzielten Fichtner und Langer (das wird man hier noch öfter lesen).

Das darauffolgende Spiel gegen FC 1920 Wallenfels sollte ein besonderes werden. Beim Warmmachen wurde von den Mannschaften noch gescherzt, ob man aufs Abklatschen verzichten sollte, um Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand auf dem Feld, dass es das letzte Fußballspiel für eine lange Zeit sein sollte. Gespielt wurde auch, das Spiel endete ebenfalls mit 2:2. Die Tore für die Rothosen erzielten Langer und Fraas.

Danach war lange Pause. Sehr lange. Erst am 09.08. bestritten die Rothosen wieder ein Spiel, vorher war mal wieder eine Vorbereitung nötig, in der die Jungs vom VfB dieses Mal bei sommerlichen 35 Grad schwitzen mussten.

Gegen die SG / SV Meierhof-Sorg ATS Schwarzenstein gewann der VfB mit 9:0 in einem bis auf die vielen Tore sehr ereignisarmen Spiel. Die Tore für den VfB erzielten Cisse (2), Ünlütaskiran (4), Shtop und Scherer (2). Gerade Sommerneuzugang Mert Ünlütaskiran zeigte, warum der VfB ihn unbedingt haben wollte, Winterzugang Cisse durfte auch endlich zeigen, was in ihm steckt.

Jedes einzelne Spiel des Jahres zu erwähnen wäre an dieser Stelle zu aufwendig, außerdem reicht die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Leser (und des Autors) inzwischen nicht mehr so lange. Deshalb hier ein paar absolute Highlights des sportlichen Jahres:

Der VfB gewinnt 3:5 in Ort! Auch wenn es sich dabei „nur“ um ein Vorbereitungsspiel handelte, zeigten die Rothosen gegen den Kreisligisten vom FC Ort / Oberweißenbach, dass sie mithalten konnten. Durch schnelle Angriffe von Scherer, Ünlütaskiran und die anderen Offensivspieler, kluge Pässe von Mittelfeldregisseur Shtop und den Bauch von Abwehrbollwerk Grießhammer, der mit seiner Wampe einen gefährlichen Schuss von Ex-VfB’ler Schlothi Müller abwehrte, konnte der Lokalrivale bezwungen werden.

Wenig später absolvierte der VfB ein Vorbereitungsspiel gegen den 1. FC Waldstein und unterlag mit 2:3. Warum ist das so wichtig? Weil es das einzige Fußballspiel im Jahr 2020 sein sollte, das die erste Mannschaft überhaupt verlor! Denn nach diesem Spiel ging es mit den Punktspielen weiter. Und von diesen fünf Meisterschaftsspielen gewann der VfB dreimal und spielte zweimal unentschieden.

Ein solches Unentschieden war auch das jetzt schon legendäre 3:3 gegen den 1. FC Stammbach. Das Spiel zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten der Kreisklasse Frankenwald hatte so einige Highlights, aber die Schlussminuten waren noch einmal etwas ganz Besonderes: In der 89. erzielte Ex-Rothose Martin Endress per Freistoß das 3:2 für die gastgebenden Stammbächer, die sich damit schon als Sieger wähnten. Aber VfB-Vorstand Scherer bewies einmal mehr, dass er Experte für wichtige Tore ist, als er in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 3:3 erzielte und so seinen Verein jubeln ließ.

Die VfB’ler beim Torjubel über Scherers Treffer zum 3:3

Dieser Moment darf unumwunden als absolutes Highlight der Saison gewertet werden. Kandidaten auf diesen Titel waren außerdem Langers Freistoßhammer gegen den 1. FC Martinsreuth, als er den Ball aus circa 30 Metern in den Winkel knallte und natürlich der Moment als Bruno Guttmann beim LQN-Cup zum durstigsten Spieler des Turniers gekürt wurde.

Auch abseits des Spielfeldes konnte die Außendarstellung des Vereins weiter aufgewertet werden. Stellvertretend dafür nennen wir an dieser Stelle die Neugestaltung des Eingangsbereichs, der Heim-Kabine und des Geschäftszimmers sowie Anstricharbeiten an der Tribüne, dem Spielertunnel oder dem Kassenhäuschen. Der Biergartenbetrieb im Sommer sorgte häufig für eine volle VfB-Terrasse und damit für gelungene Ablenkung vom Corona-Alltag.

Ein weiteres Mal möchten wir uns zudem bedanken. Bei den Menschen, die dieses Jahr so viel Zeit und Mühe in unseren Verein investiert haben, damit er dieses Jahr nicht nur überstanden hat, sondern sogar große Schritte in die richtige Richtung gemacht hat. Die Liste dieser Menschen ist sehr lang. Und es ist beinahe unmöglich sie aufzuzählen, ohne jemanden zu vergessen. Deshalb an alle Vorstände, Bratwurst-Brater, Platzwärte, Stadionsprecher, Jugendtrainer, Vereinsheimwirte, Küchen-Feen, Kabinen-Ausbauer, Betreuer, Hoffis (was der macht ist sowieso außer Konkurrenz) und alle anderen Unterstützer ein ganz großes, von Herzen gemeintes DANKE!

Mit diesem Ausruf endet der redaktionelle Teil dieses Berichts. Im Folgenden kommen noch einige Statistiken für die Zahlen-Freunde unter Euch, die nicht Timo Klein heißen.

Insgesamt hat die erste Mannschaft des VfB im Jahr 2020 coronabedingt leider nur 13 Feldspiele absolvieren können. Aber in diesen wilden 13 Spielen hat man sage und schreibe 47 Tore erzielt, wohingegen man nur 22 Gegentreffer zu beklagen hatte.

Die Torschützenliste des VfB 2020 (nur erste Mannschaft):

Platz 11 bis 7 (je ein Tor):

  • Discopumper „Lujan“ – Julian (Linksfuß-)Bächer
  • Snow Mountain – „Jimmy“ Schneeberger
  • Neuzugang mit großem Potential – Ousman Manneh
  • Hatte nur ein kurzfristiges Gastspiel beim VfB – Jafer Handreen
  • Eigentor

Platz 6 (je 2 Tore):

  • Rennt die Außenbahn 90 Minuten rauf und runter, läuft beim Shuttle-Run gefühlt Level 478, bekam in Ahornberg die rote Karte (böse Zungen behaupten, vielleicht weil er Münchberger ist?), Der Blitz – Marcel „Scherer“-Fichtner
  • Mittelfeldgestalter, Schriftführer, Vorlagenkönig, Darsteller in seinem eigenen Geburtstagsvideo und so viel mehr – Alexander Shtop

Platz 5 (3 Tore):

  • Gibt auf dem Spielfeld genauso gerne Gas wie auf der Landstraße – Die Maschine Felix Fraas

Platz 4 (5 Tore):

  • Wir hoffen, dass er sich von seiner Verletzung aus dem letzten Training vor dem Winter gut erholt und danach wieder mit seinen durchtrainierten Waden sein Können zeigen kann. Der Mann, dessen Lachen Berge versetzen kann – Salim Cisse

Platz 3 (7 Tore):

  • Der zweite Vorstand, Mastermind in der Gartenanlage des VfB, wahrscheinlich der Mann, der auch am meisten Stunden im Jahr 2020 am Vereinsgelände verbracht hat – Sven Scherer

Platz 2 (8 Tore):

  • Der wahrscheinlich abschlussstärkste Spieler vom VfB, Rabona und Fallrückzieher als signature move, für jeden Abwehrspieler zu schnell, sein Freistoß in Martinsreuth ein Tor des Monats, kann noch Torschützenkönig werden – Philip „Phipsi“ Langer

Platz 1 (15 Tore):

  • Er ist vieles. Sehr vieles. Sein Spitzname „Boss vom Bosporus“ kommt nicht von ungefähr. Er wurde so oft so genannt, dass er ein Shisha-Cafe aufmachen musste, das BossLounge heißt. Auch wenn er erst im Sommer vom FC Wüstenselbitz zum VfB kam, hat er als Stürmer definitiv schon einen Eindruck hinterlassen. – Mert Ünlütaskiran

Einen Ehrenplatz in dieser Aufzählung hat zudem Abwehrspieler Erik Fröhlich, der einmal traf. Leider ins falsche Tor.

Aber im Fußball geht es nicht nur ums Erzielen von Toren (auch wenn man ohne solche keine Spiele gewinnen kann). Hier haben wir deshalb weitere Statistiken und kleine Informationen, die euch hoffentlich zum Schmunzeln bringen (oder euch motivieren, es in Zukunft besser zu machen, liebe Spieler).

Der Dienstälteste:

Seit 2012 schnürt Nikolas Grießhammer nun schon seine Fußballschuhe für den VfB, auch wenn es zu einem großen Teil für die zweite Mannschaft war. Inzwischen ist der 26 Jährige aber im Kreis der ersten Mannschaft etabliert und hat in dieser Saison 17 Einsätze für die erste und 3 Einsätze für die zweite Mannschaft absolviert. Als VfB’ler von Geburtswegen (sein Großvater Werner Sorge war prägend für die „3. Mannschaft“) hatte er zudem in der zweiten Mannschaft dieses Jahr auch das erste mal ein blaues Trikot des TV Kleinschwarzenbach an. Wörtliches Zitat von ihm „Ich dachte nie, in blau spielen zu können“. Und das konnte er auch nicht. Das Spiel ging verloren.

Der Älteste: Da es Marathonmann Volker Ernst dieses Jahr leider nicht auf einen Einsatz brachte, geht diese Ehre an Torwart Thorsten Geiger. Mit 44 hat der Routinier schon so viel über sich selbst gelesen (und geredet), dass hier nicht groß geredet wird. Der frisch gebackene Ehemann kommt allerdings nur auf einen einzigen Einsatz im Jahr 2020 und ist vornehmlich für die alten Herren und am Stammtisch aktiv. Ältester eingesetzter Feldspieler war Namik Simsek mit 41 Jahren. Der Stammspieler ist absolut gesetzt im Mittelfeld des VfB und unterstützt die ansonsten sehr junge Mannschaft mit seiner Erfahrung.

Der Comeback-King: Normalerweise geht diese Auszeichnung an Sascha Weigold, der beim VfB trotz seiner erst 25 Jahren bereits 53 Comebacks hatte. Dieses Jahr geht diese Auszeichnung aber an Routinier Ferit Bicak, der auch im Alter von 38 Jahren nach einem Achillessehnenriss (!) zurückkehrte und immerhin zweimal auflief. Ein Tor war dem VfB-Bomber dabei leider nicht vergönnt.

Der Stammkeeper: Auf anpfiff.info wird er bis heute als Stürmer geführt, aber aus Erfahrung können wir euch sagen, dass er den Ball vom Tor weghält und nicht reinschießt. Marcel Edelmann ist einer der stärksten Torhüter der Liga und hat großen Anteil an der Erfolgswelle der ersten Mannschaft. Kultstatus genießen dabei schon seine Ausbrüche gegenüber den Gegenspielern („Hey…. geht’s noch?“)

Der mit dem Durchblick: Philipp Wirth. Erklärung kann man sich sparen.

Der Chancentod: Wieder eine Auszeichnung für Grießhammer. Der passionierte Kabinen-DJ hat nämlich seit der Saison 2014/15 nicht mehr für die erste Mannschaft getroffen und wartet folglich seit über 5 Jahren auf einen Treffer. Da er aber Defensivspieler ist, ist ihm das zu verzeihen. In der Offensive geht diese Auszeichnung an Dimitri Horn, der seit dem 16.11.2019 nicht mehr für die erste getroffen hat.

Der Bomber: Vorhin wurde von Bicak als VfB-Bomber geschwärmt, diese Rolle hat ihm aber Langer inzwischen abgenommen. Das Eigengewächs und zweiter Kapitän hat in der Saison 19/21 bereits 24-mal getroffen und ist ein absolut sicherer Torjäger, auch wenn Ünlütaksiran ihm da dicht auf den Fersen ist.

Der Kapitän: Wenn er nicht gerade eine Zahn-OP oder einen blauen Ellenbogen hat, kann Alexander Shtop nichts vom Fußball ferngehalten werden. Der 24-jährige Spielmacher hat trotz seines jungen Alters schon so einiges mit diesem Verein durchgemacht und ist seit inzwischen 6 Jahren ein Fixpunkt in der Aufstellung jedes Trainers, der die Rothosen betreut. Seine 23 Scorer-Punkte in 21 Spielen sprechen für sich. Außerdem ist er der wohl mannschaftsdienlichste Spieler, da er seinen Mitspielern bereits 16 Saisontore vorgelegt hat.

Der Alles-ein-bisschen: Sven Scherer ist nicht der jüngste, nicht der älteste, er hat weder die meisten noch die wenigsten Scorer. Er ist nicht einmal der erste Vorstand, sondern nur der zweite. Aber wer in so vielen Dingen zweitbester ist, der macht ja doch irgendwas richtig. Erstklassig ist dagegen seine Sparsamkeit, manche behaupten, Scherer würde regelmäßig bei einem durchzechten Abend mit mehr Geld nachhause gehen als zu Beginn des Abends.

Die Neuen: Sie hatten noch nicht so viel Zeit mit der Mannschaft wie sie gerne gehabt hätten, aber Cisse, Ünlütaskiran und Manneh sind absolute Verstärkungen für die Truppe. An diesen Jungs werden die Zuschauer hoffentlich noch lange Spaß haben. Außerdem zeigt Neuzugang Patrick „DJ Frieser“ Frieß neben ansprechenden Leistungen in der Zweiten vollen Einsatz in der Bratwurstbude. Stark!

Die Väter: In diesem Jahr wurden mit unserem Hamid Mehrad und Kevin Bernhardt gleich zwei Spieler Vater. Wir wünschen den beiden und ihren Familien auch an dieser Stelle nochmals alles Gute.

Der Trainer: Seit 2018 ist Thomas Wind Trainer der Rothosen. In einem so bewegten Verein wie dem VfB ist es tatsächlich eine Leistung, sich so lange im Sattel zu halten. Und Wind sitzt nicht nur im Sattel, er hat ihn ausgepolstert. Thomas ist nicht nur der Trainer, er engagiert sich zudem auch anderweitig stark im Verein.

Die Zweite: Bekanntlich ist der VfB eine Liaison mit dem TV Kleinschwarzenbach eingegangen, was die zweite Mannschaft betrifft. Diese junge Spielgemeinschaft hatte schon Hochs und Tiefs in der A-Klasse, aber unter der Führung von Neu-Trainer Ali Ezer geht es immer weiter aufwärts. Legenden der Zweiten wie Guttmann, Renner oder Lauterbach – um nur einige von ihnen zu nennen – lassen auch hier die Herzen der Zuschauer höherschlagen.

Die Jungs vom VfB wünschen allen Unterstützern nur das Beste!
Anmerkung: Dieses Foto wurde 2019 aufgenommen.

Zum Ende dieses unglaublich langen Artikels noch einmal ein ganz großes DANKE an jeden Leser und jede Leserin, an alle Fans und alle, die für die gute Ausgangslage dieses Vereins verantwortlich sind. 2021 wird groß, glaubt’s uns.

Guten Rutsch!

vfb98

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