SG SpVgg Selbitz II – TSV Lippertsgrün : VfB Helmbrechts 2:2
Nach dem Unentschieden gegen die die SG SpVgg Selbitz II –
TSV Lippertsgrün wusste keiner bei den Rothosen, ob er sich freuen sollte oder nicht.
Ein Punktgewinn in Selbitz bei der Bezirksligareserve, immer noch ungeschlagen,
der Gegner hätte kurz vor dem Ende noch das 3:2 erzielen können. Eigentlich
sollte man doch erleichtert, ja sogar froh sein, einen Zähler mit nach Hause
genommen zu haben? Mit 7 Punkten nach 3 Spielen steht man mit ganz oben in der
Tabelle, einzig das Torverhältnis trennt den VfB von der Tabellenspitze. Warum
wurde unter den Spielern vom VfB also nicht nach Abpfiff gejubelt, sondern nur
verhalten untereinander und mit dem Gegner abgeklatscht?
Das dürfte vor allem an der schlechten Chancenverwertung und
an den unnötigen Gegentoren liegen. Schon nach einer Minute Spielzeit tauchte
Schneeberger das erste Mal allein vor SG-Keeper Kiylioglu auf, scheiterte
jedoch am Schlussmann der Selbitzer. Nur wenige Minuten später wurde
Schneeberger von seinen Mitspielern wieder freigespielt und versuchte es per
Lupfer – wieder konnte Kiylioglu den Ball entschärfen. Diese beiden Szenen stehen
sinnbildlich für die Anfangsphase der Partie. Der VfB überrollte die Selbitzer
beinahe mit schnellen Angriffen, die junge Truppe von Trainer Dornheim wusste
kaum wo ihnen der Kopf stand. Und trotzdem stand es nach 11 Minuten 1:0 für die
Heimmannschaft. Nach einem der wenigen gefährlichen selbitzer Angriffe in der ersten
Halbzeit fälschte VfB-Verteidiger Fröhlich den Ball so unglücklich ab, dass
Keeper Edelmann chancenlos war. Der Führungstreffer gab der Heimmannschaft
sichtlich Aufwind. Hatte in den ersten 10 Minuten nur der VfB gespielt, war es
jetzt ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, im Mittelfeld
kam es immer wieder zu taktischen Fouls auf beiden Seiten. Die SG wurde immer
stärker und gegen Ende der ersten Hälfte hatte sie die Rolle der spielbestimmenden
Mannschaft übernommen. Der VfB war nun zu langsam in den Zweikämpfen und hatte
das ein oder andere Mal Glück, nicht das zweite Gegentor zu bekommen.
Bezeichnenderweise erzielten die Gäste gerade in dieser Phase – ihrer vielleicht
schwächsten im ganzen Spiel – den Ausgleich: Fichtner tankte sich auf außen
durch und spielte scharf in die Mitte zu Schneeberger, der nur noch den Fuß
hinhalten musste und so den Ausgleich erzielte. So gingen beide Mannschaften
mit je einem Treffer in die Halbzeit.
Der zweite Durchgang bot zwar weniger Großchancen als der
erste, dafür bot er zwei Mannschaften, denen man ihren Siegeswillen förmlich
ansehen konnte: Bei jeder Standardsituation wurde gezogen und gehalten, jeder
Zweikampf wurde verbissen geführt. Allerdings ging es auf beiden Seiten nie
über diese kleinen Provokationen und Rempler hinaus, insgesamt war es eine
faire Partie ohne schlimme Fouls. In der 64. Minute ging der VfB wieder in Führung,
als ein Fernschuss von Wirth so abgefälscht wurde, dass der Keeper der SG keine
Chance hatte, ihn zu parieren. Der Vorsprung sollte doch mal wieder nicht lange
halten: Nur wenige Minuten später erzielte Burkel das 2:2. Beide Mannschaften
hatten nach wie vor den Sieg vor Augen und die Gangart auf dem Platz wurde rauer.
In der 85. Minute flog SG-Spieler Schimmel mit Gelb-Rot wegen Meckerns vom
Platz. Der VfB witterte seine Chance, in Überzahl doch noch den Siegtreffer zu
erzielen. Doch weder Schneeberger noch Horn noch Khavari konnten ihre Schüsse
im Tor der Heimmannschaft unterkriegen. Nur zwei Minuten nach dem Platzverweis gegen
die Heimmannschaft musste auch ein Akteur vom VfB eher duschen gehen: Scherer
hatte bereits die gelbe Karte in der ersten Halbzeit gesehen und stoppte einen Angriff
der Selbitzer mit einem taktischen Foul.
Mit nur 10 Spielern auf jeder Seite ging es also in die letzten fünf Minuten der Partie. Doch einen Treffer sollten die Zuschauer nicht mehr zu sehen bekommen. Auf Seiten der Heimmannschaft vergab Al-Luhaibi die Chance zum Sieg, als er den Ball über Keeper Edelmann, aber auch über das Tor hinweg lupfte, auf Seiten des VfB war es wieder Schneeberger, der in der letzten Minute der Nachspielzeit frei vor dem Tor der Heimelf auftauchte, aber wieder an Keeper Kiylioglu scheiterte.
Für den VfB geht es schon am Sonntag, dem 04.08. weiter. Um 15:00 tritt die Mannschaft von Trainer Wind in Weißdorf beim 1. FC Waldstein II an. Beim Tabellenviertzehnten wollen die Rothosen auf jeden Fall gewinnen und weiter ungeschlagen bleiben.